Jean Coulthard (1908-2000)
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Biography in The Canadian Encycklopedia
Jean Coulthard(1908–2000) war eine kanadische Komponistin. Im Jahr 1942 nahm sie bei Schönberg „criticism lessons“. Nach dem ersten musikalischen Unterricht bei ihrer Mutter, der Pianistin und Organistin Jean Robinson Coulthard, und Studien am Konservatorium von Toron-to studierte Jean Coulthard 1928–1930 dank eines Stipendiums am Royal College of Music in London (Vereinigtes Königreich) bei Ralph Vaughan Williams (Komposition) und Kathleen Long (Klavier). Ab Ende der 1930er Jahre studierte sie bei KomponistInnen wie Aaron Copland, Arthur Benjamin, Arnold Schönberg (1942), Darius Milhaud (1942), Béla Bartók (1944), Bernard Wagenaar, Nadia Boulanger(1955) und Gordon Jacob(1965–1966).2Von 1947 bis 1973 unterrichtete sie Musiktheorie am 1947 neu gebildeten Department of Music an der University of British Columbia in Vancouver. In ihrer Heimat war Coulthard relativ erfolgreich, was vielleicht darauf zurückzuführen ist, dass sie in ihren Anfangsjahren fast die einzige KomponistIn in British Columbia war, weshalb ihre Werke regelmäßig aufgeführt und verlegt wurden. Coulthards relativ umfangreiches Œuvre umfasst mehr als 350 Kompositionen für verschiedenste Besetzungen und Gattungen und wird an der University of British Columbia aufbewahrt. GlennColton zufolge ist in einigen von Coulthards späteren Werkenihr erweitertes tonales Vokabular durch Tritonus-Beziehungen widergespiegelt, die einen Einfluss Bartóksund Schönbergs nahelegen. Generell herrschen kontrapunktische Techniken vor.
Den Spagat zwischen Familienverpflichtungen als Ehefrau und Mutter bzw. Beruf –für Coulthard laut ihrer Tochter wohl ein Balanceakt –hatte sie gutim Griff: „she paralleled it all beautifully with her very large other life“. In einem relativ ausführlichen Lebenslauf, den Coulthard 1961 für ein von Erich Hermann Müller von Asow (1892–1964) Anfang der 1960er Jahre geplantes Komponistinnenlexikon verfasste, erwähnt sie Schönberg interessanterweise nicht als einen ihrer Lehrer. Jedoch war sein Unterricht möglicherweise dennoch wegweisend für Coulthard, wie folgende überlieferte Episode nahelegt: In einer ihrer letzten Stunden bei Schönberg gestand sie ihm, dodekaphon zu komponieren, aber mit den Ergebnissen unzufrieden zu sein. Dieser riet ihr daraufhin, ihre eigene Ausdrucksweise zu entwickeln. Schönberg hat anscheinend von Coulthards Musik viel gehalten, da er sich für die Publikation ihrer Werkeeinsetzte und sie seinem Musikverlag empfahl. Er schenkte ihr darüber hinaus ein Exemplar der Studienpartitur seines vierten Streichquartetts op.37.12Nach Coulthards eigenen Worten beeinflusste sie von ihren vielen namhaften LehrerInnen Bernard Wagenaaram meisten.
(aus "Arnold Schönbergs Schülerinnen" S. 585-591)