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Mathilde Kralik v. Meyerswalden
(1857-1944)

Mitera Megalopsichi

Lied der Sappho

Musik: Mathilde Kralik von Meyerswalden
Text: Johann Gottfried Herder nach Sappho

Sappho war eine antike griechische Dichterin. Sie gilt als wichtigste Lyrikerin des klassischen Altertums und hat kanonische Bedeutung. Sappho lebte in Mytilene auf der Insel Lesbos in der Nordägäis, dem kulturellen Zentrum des 7. vorchristlichen Jahrhunderts.

Ihre Gedichte sind als Fragmente überliefert. Viele wichtige Dichter der Moderne haben die Fragmente übersetzt, einer davon ist Johann Gottfried Herder, einer der wichtigsten Geister der deutschen Aufklärung.

Der Text

Das "Lied der Sappho" ist ein Liederzyklus von sechs Liedern.

1.

Ich kann nicht, süße Mutter,

Nicht mein Gewebe weben.

Mich quält ein schöner Knabe,

Die böse Liebe quält mich.

γλύκηα μᾶτερ, οὔτοι δύναμαι

κρέκην τὸν ἴστον

πόθῳ δάμεισα παῖδος

βραδίναν δι' Ἀφροδίταν

​​

2.

Der Mond ist schon hinunter,

Hinab die Siebensterne,

Ist Mitternacht! --

Die Stunde Vorbei schon

und ich Arme Bin noch allein.

Δέδυκε μὲν ἀ σελάννα καὶ Πληίαδες·

μέσσαι δὲ νύκτες, πάρα δʹ ἔρχετʹ ὤρα·

ἔγω δὲ μόνα κατεύδω

​​

3.

Ach die gliederlösende böse Liebe quält mich,

Lieblichbitter singet der untreffbare Vogel,

Liebster Artis, du warst mir einst so spröde,

Nur auf Andromeden dein Herz gerichtet.

O Mädchenthum, o Mädchenthum,

Wo gehst du hin von mir?

Ich komm nicht mehr, ich komm nicht mehr,

Ich komme nie zu dir.

Ἄτθι, σοὶ δ' ἔμεθεν μεν ἀπήχθετο φροντίσδην,

ἐπὶ δ' Ἀνδρομέδαν πότῃ.

Παρθενία, παρθενία,

ποῖ με λίποισ' ἀποίχῃ;

Οὐκέτι ἥξω πρὸς σε, οὐκέτι ἥξω.

4.

Lieblicher Abendstern,

Alles bringst du, bringest Wein,

Bringst Freud' und Freunde,

Bringst der Mutter ein Bübchen,

Und was bringst du mir?

Ἔσπερε, πάντα φέρῃς,

ὄσα φαίνολις ἐσκέδασ’ Αὔως,

φέρῃς ὄιν, φέρῃς αἶγα,

φέρεις ἄπυ μάτερι παῖδα.

5.

Komm, o Cypris, komm mit deinem

Vollen gold'nen Nektarbecher,

Reich ihn diesen holden Knaben,

Meinen Freunden und auch deinen.

...ὀρράνοθεν ...κατίοι[σα δεῦρυ μ†μ’ ἐς Κρητας .π[ ]ναῦον ἄγνον, ὄππ[αι δὴ] χάριεν μὲν ἄλσος μαλί[αν], βῶμοι †δ’ ἔνι θυμιάμε- νοι [λι]βανώτῳ· ἐν δ’ ὔδωρ ψῦχρον κελάδει δι’ ὔσδων μαλίνων, βρόδοισι δὲ παῖς ὀ χῶρος ἐσκίαστ’, αἰθυσσομένων δὲ φύλλων κῶμα †κατέρρ[ει]· ἐν δὲ λείμων ἰππόβοτος τέθαλε ἠρινίοισιν ἄνθεσιν, αἰ δ’ ἄνητοι μέλλιχα πνέοισιν [ [ ] ἔλθε δὴ σὺ στέμ[ματ’] ἔλοισα Κύπρι, χρυσίαισιν ἐν κυλίκεσσιν ἄβρως ὀμ[με]μείχμενον θαλίαισι νέκταρ οἰνοχόαισον

​​

6.

Erstorben wirst du liegen,

Und niemand wird dein denken,

Niemand zu allen Zeiten:

Denn nie hast du die Rosen Pieriens berühret.

Unscheinbar wirst du müssen

In Todes Wohnung gehen,

Und niemand wird dich anseh'n

Im Heer der dunkeln Schatten.

κατθάνοισα δὲ κείσῃ

οὐδέ ποτα μναμοσύνα σέθεν ἔσσετ'

οὐδὲ †ποκ'†ὔστερον.

οὐ γὰρ πεδέχῃς βρόδων τῶν ἐκ Πιερίας.

ἀλλ' ἀφάνης κἠν Ἀίδα δόμῳ φοιτάσεις

πεδ' ἀμαύρων νεκύων ἐκπεποταμένα

Die Lieder

Biographie von
Mathilde kralik v. meyerswalden
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