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Franz Schubert
(1797-1828)

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Oben: Portrait von Wilhelm August Rieder nach einer Aquarellvorlage von 1825

Unten: Schubertiade, Moritz v. Schwind 1868.

Franz Schuberts Stellung im Musikleben seiner Zeit lässt sich im Nachhinein nicht einfach bestimmen. Zu viele Mythen haben sich vor die historische Wirklichkeit geschoben, und zu wohlfeil ist das romantische Klischee vom bitterarmen verkannten Genie. Tatsächlich war Schubert keineswegs ein unbekannter Komponist, sondern konnte stetige und wachsende Erfolge verzeichnen und durchaus von seinem Schaffen leben. Seine wahre Bedeutung ist indessen zu seinen Lebzeiten nicht im Entferntesten erkannt worden. Dies geschah erst posthum, nachdem Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy die Uraufführung der großen C-Dur-Symphonie D 944 ermöglicht hatten.

Schubert wurde am 31. Januar 1797 in einem kleinen Ort in der Nähe Wiens als Sohn des örtlichen Schulleiters geboren. Seine musikalische Begabung trat früh zutage und wurde gefördert. Mit elf Jahren wurde ihm eine Stelle als Sängerknabe an der Wiener Hofkapelle zuerkannt, die mit einem Stipendium für das Wiener Stadtkonvikt und das Gymnasium verbunden war. Schubert erhielt hier neben dem Schulunterricht vor allem eine umfassende und gründliche musikalische Ausbildung, für die in erster Linie der Hofkapellmeister Antonio Salieri verantwortlich war. Salieri legte den Unterricht Schuberts breit an, zielte darin aber insgesamt auf die Oper ab, und so komponierte Schubert in seiner Jugend eine ganze Reihe von Singspielen und dramatischen Szenen.

Im Alter von siebzehn Jahren schlug Schubert zunächst den vom Vater vorgezeichneten Weg ein und war ab 1814 an dessen Schule als Hilfslehrer tätig, wobei er daneben noch für etwa zwei Jahre seine musikalischen Studien fortsetzte. Das Jahr 1817 brachte eine Wende in Schuberts Leben. Er erhielt vom Grafen Esterházy das verlockende Angebot, seinen beiden Töchtern Musikunterricht zu erteilen, und so verbrachte er die Sommerferien auf dessen Sommerresidenz. Dieser Aufenthalt muss Schubert neue Horizonte eröffnet haben. Er kehrte nicht mehr an die Schule zurück, was den zeitweisen Bruch mit seinem Vater nach sich zog, und entschloss sich, als Musiker und Komponist in Wien zu leben. Aus finanziellen Gründen teilte er mit dem befreundeten Dichter Johann Mayrhofer eine Wohnung. Damit hatte Schubert die ihm gemäße Lebensform gefunden, und bis zu seinem frühen Tod im November 1828 wohnte er in verschiedenen Zweckgemeinschaften. Der Austausch mit Freunden war für Schubert wichtig. Regelmäßig traf er sich mit einem im Laufe der Jahre wechselnden Kreis von Gleichgesinnten, dem auch Musiker angehörten, der aber von Literaten und Malern dominiert wurde.

Nach seiner Übersiedelung nach Wien suchte Schubert den Weg in die musikalische Öffentlichkeit und fand ihn auch rasch. Bereits im November 1818 erhielt er den Auftrag, die Musik für ein Bühnenstück zu schreiben, und auch in den folgenden Jahren beschäftigte sich Schubert mit wechselndem Glück mit verschiedenen Opern- und Bühnenprojekten. 1820 begann er dann, seine Lieder zu publizieren – mit durchschlagendem Erfolg. Obwohl er an den im Selbstverlag erscheinenden Liederheften sehr gut verdiente, zog er es bald vor, die Zusammenarbeit mit kommerziellen Verlegern zu suchen, um von der Arbeit des Vertriebs entlastet zu sein. Um die Jahreswende 1822/23 infizierte sich Schubert offenbar mit Syphilis. Die Krankheit brach Mitte des Jahres aus, und es ist davon auszugehen, dass sich Schubert fortan wiederholt Quecksilberkuren unterzog, die mit heftigen Nebenwirkungen verbunden waren.

Ende der 1820er Jahre begannen auch Verlage außerhalb Wiens, sich für Schuberts Schaffen zu interessieren, vor allem auch für seine Instrumentalwerke. Der Komponist war in ernsthafte Verhandlungen eingetreten, als er Anfang November 1828 plötzlich schwer erkrankte. Offenbar von den Quecksilberbehandlungen ohnehin geschwächt, gelang es ihm nicht mehr, sich zu erholen. Schubert verstarb am 19. November 1828.

Quelle: www.berlinerfestspiele.de (2019)

Lieder

Lieder

1.Amphiaraos D 166 (Franz Schubert / Theodor Körner)

2.An die Leier D 737 (Franz Schubert / Anakreon)

3.An Schwager Kronos D 369 (Franz Schubert / Johann Wolfgang v. Goethe)

4.Atys D 585 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

5.Aus Heliopolis I D 753 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

6.Aus Heliopolis II D 754 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

7.Cora an die Sonne D 263 (Franz Schubert / Gabriele von Baumberg)

8.Der entsühnte Orest D 699 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

9.Der zürnenden Diana D 707 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

10.Die vier Weltalter D 391, Op.111/3 (Franz Schubert / Friedrich Schiller)

11.Die Götter Griechenlands D 677 (Franz Schubert / Friedrich Schiller)

12.Dithyrambe D 801 (Franz Schubert / Friedrich Schiller)

13.Fragment aus dem Aeschylus D 450 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

14.Fahrt zum Hades D 526 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

15.Freiwilliges Versinken D 700 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

16.Ganymed D 544 (Franz Schubert / Johann W. v. Goethe)

17.Gruppe aus dem Tartarus (Franz Schubert / Friedrich Schiller)

18.Hippolits Lied (Franz Schubert / Friedrich v. Gerstenberg)

19.Iphigenia D 573 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

20.Klage der Ceres D 323 (Franz Schubert / Friedrich Schiller)

21.Lied eines Schiffers an die Dioskuren D 360 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

22.Lied des Orpheus als er in die Hölle ging D 474 (Franz Schubert/ Johann G. Jacobi)

23.Memnon D 541 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

24.Orest auf Tauris D 548 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

25.Prometheus D 674 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

26.Philoctet D 540 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

27.Uraniens Flucht D 554 (Franz Schubert / Johann Mayrhofer)

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